Der Modellbahnclub feierte im Jahr 2004 sein vierzigjähriges Jubiläum. Das bedeutet aber auch: im Jahre 1963 fanden sich sechs Modellbahnbegeisterte zusammen und gründeten einen eigenen Club.
Gasthaus „Sonne“ am Altmarkt
Die ersten Vereinsräume bauten sie selbst im damaligen Jugendclub im Gasthaus „Sonne“ am Altmarkt in Eigeninitiative aus.Bereits im April des Folgejahres wurden sie in den damaligen Deutschen Modelleisenbahner Verband Sektion Dresden als AG 3/22 aufgenommen und registriert. Ausgestattet mit Gleismaterial und Loks und Wagen der Firmen Piko, Hruska, Gützold und Schicht sowie Gebäudemodellen der heute noch führenden Firma Auhagen begann ein emsiges basteln. So wagte sich der Club bereits in diesem Jahr noch an die erste Ausstellung in den Arbeitsräumen. Sie gestaltete sich sofort zu einem guten Erfolg und war enormer Ansporn. Aber bereits 1967 hieß es umziehen.
Klubhaus „7. Oktober“ Glauchauer Str. 35
Neue Arbeitsräume wurden im Klubhaus „7. Oktober“ (Unionhof) bereitgestellt. Als Trägerbetrieb für den Club und das Haus fungierte der VEB Strumpfwerke Esda. Die Unterstützung war gut. Doch die Möglichkeiten für eine Ausstellung waren ungenügend. So mietete man sich zur Ausstellung in das Gartenheim „Käpplereiche“ ein und transportierte die Gemeinschaftsanlage sowie die privaten Anlagen der Mitglieder mit dem Rodelschlitten bei klirrendem Frost über etwa einen Kilometer. Doch man war schließlich selbst überrascht, alles funktionierte. So bastelte man im Klubhaus bis 1976, doch zu Weihnachten war das Vereinsleben und die Stimmung der Mitglieder auf dem Nullpunkt. Die damalige Gasexplosion am Heiligabend verstörte nicht nur mehrere Häuser, mit der starken Beschädigung des Klubhauses gingen auch die Anlagen zu Bruch. Es hieß erneut umziehen und von vorn beginnen.
Kellersche Fabrik in der Schloßgasse
Man zog in die ehemalige Kellersche Fabrik in die Schloßgasse. Also wieder Transport der Reste, diesmal auf dem Dachgarten eines Trabant, dazu ein Begleitmotorrad, dass dafür sorgte, dass herunterfallende Teile sofort gesichert wurden und basteln was das Zeug hielt, denn die Stadt hatte eine Finanzspritze von 1.800 Mark gewährt, damals Geld für eine halbe Anlage, heute gerade mal für einen modernen Schnellzug. Auflage war der Bau einer Anlage die zum Weihnachtsmarkt in der Turnhalle an der Glauchauer Straße ausgestellt wurde. Danach begann der Aufbau einer 26 m großen Gemeinschaftsanlage in L-Form mit Mittelgebirgscharakter, die im Endausbau über rund 400 m Gleise mit 95 Weichen bestückt war und eine H0-m-Schmalspurbahn sowie vollautomatische Drahtseilbahn beheimatete.
Ehem. Weberei Müller in der Kreuzleithe
1994 hieß es erneut umziehen. Grund: Die Räume im alten Fabrikgebäude waren nicht beheizbar und damit wurde die gesamte Anlage in Mitleidenschaft gezogen.
Es ging in Räume der ehemaligen Weberei Müller in der Kreuzleithe. Diesmal stand allerdings ein B 1000-Transporter zur Verfügung. In diesen neuen Räumen konnte endlich auch eine Jugendgruppe gebildet werden, die an die Gestaltung einer eigenen Anlage ging. Besonders das naturgetreu aufgebaute Wasserkraftwerk und eine Schachtanlage begeisterten die Besucher auf der 5 x 4 m großen Anlage in U-Form. Doch die Raummiete überstieg hier bald die Möglichkeiten der Hobbybastler. So musste man wieder auf Suche gehen.
Bahnhof Lichtenstein
Der leerstehende Bahnhof war das Ziel der Begierden und es klappte. Inzwischen eingetragener Verein geworden und zur Sächsischen Modelleisenbahn-Vereinigung (SMV) und dem Bahnsozialwerk der Deutschen Bahn gehörend, erhielt man mit bester Unterstützung der DB ein Domizil im Bahnhof Lichtenstein. Nun hieß es erst einmal nicht Anlagen aufbauen, sondern fünf Monate lang grobe Bauarbeiten verrichten. Am 17.August konnten die 200 m² großen Räume erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Umzug in die „Alte Färberei“
Leider musste 2013 das Domizil im Bahnhof ebenfalls aufgegeben werden. Zum Glück wurde mit den Räumen in der Alten Färberei schnell eine neue Heimstatt, sogar mit größerer Ausstellungsfläche, gefunden. Die TT-Anlage mit dem Motiv des Lichtensteiner Bahnhofs, die H0-m-Anlage, die 0-Anlage sowie ein großer Teil der N-Anlage konnten in die neuen Räume umziehen. Die H0-Gemeinschaftsanlage und die LGB-Anlage entstanden neu.
Durch die größere Fläche bot sich nunmehr auch die Gelegenheit, verschiedene Heimanlagen und Gastaussteller zu präsentieren. Mittlerweile kann von der Spur N bis zur Gartenbahn eine große Vielfalt gezeigt werden.
H.Bergert für den MEC 3/22 Lichtenstein e.V.